Tag 1 (26.08.2025) ► Über die Alpen
Morgens um 9.00 Uhr treffen wir uns an einem Hotel in der Nähe von München. Diejenigen, die in der Nähe von München wohnen, kommen direkt zum Treffpunkt. Für alle anderen, die von weiter her mit ihren Motorrädern nach München anreisen, bietet sich eine Vorübernachtung im Treffpunkthotel an. Diese kann optional über NSK Motorradreisen reserviert werden. Eine kurze Begrüßung morgens durch den Reiseleiter, dann geht es auch schon los in die fantastische Bergwelt. Kurvenreich geht es an den Kitzbüheler Alpen vorbei in Richtung Felbertauerntunnel. Zu unserer ersten Übernachtung fahren wir weiter nach Villach zu unserem Hotel direkt an der Fußgängerzone gelegen. Wie wäre es noch mit einem kleinen Stadtrundgang?
Tag 2 (27.08.2025) ► Villach – Nationalparks Jereza – Bihac
Die Karawanken erwarten uns mit dem Loiblpass zum leichten morgendlichen Training. Die Fahrt zur Passhöhe auf über 1300 Meter Höhe und der dazugehörige Grenzübergang zu Slowenien lassen uns schon einmal das erste Lächeln unter dem Helm hervorzaubern. Die slowenische Hauptstadt umfahrend touren wir in Richtung Delnice und somit folgend die ersten Kilometer auf kroatischem Boden. Auch hier sind die Straßen so, dass sie förmlich nach Motorradfahrern rufen! Orte wie Vrbovsko, Ogolin und Jezero bringen uns immer weiter südlich entlang des UNESCO Nationalparks Jereza. Gar nicht so weit entfernt, kurz nach den Plitvicer Seen, biegen wir ab zur Einreise nach Bosnien Herzegowina. Zollformalitäten benötigen hier meistens nicht sehr viel Zeit und schon touren wir in die Stadt Bihac. Dort liegt unser nächstes Hotel in guter Lage.
Tag 3 (28.08.2025) ► Bihac – Sarajevo
Wir bleiben heute in Bosnien Herzegowina. Über Vrtoče wedeln wir uns mit unseren Motorrädern erst einmal südöstlich in den Nationalpark Una. Für viele Urlauber ist folgend der Park des Plivsko Jezero sehr bekannt. Dieser See ist einer der schönsten Seen in Bosnien und Herzegowina. Kurz vor Jajce gibt uns die Straßenführung die Möglichkeit zum Genießen. Umgeben von saftig grün bewaldeten Bergen fühlt man sich hier, als wäre man im Dschungel. Ein märchenhafter Ort sind die alten Wassermühlen von Mlinčići. Die durch kleine Stege verbundenen Holzhütten stammen noch aus der Zeit der österreichisch-ungarischen Herrschaft und wurden direkt an einem Strom aus kleinen Flüsschen gebaut. Die hier lebenden Farmer stellten so aus Weizen Mehl her. Heute sind die Mühlen nicht mehr in Betrieb, dafür hat man mit dem angrenzenden Wald und dem Plivsko-See das Gefühl, mitten im Land der Trolle angekommen zu sein. Weiter touren wir in die Verbandsgemeinde Konjic und rechts liegend, an die Ausläufer des Gebirgszuges Bjelašnica. Am späteren Nachmittag ist die Hauptstadt Sarajevo in Sichtweite. Kurzes Check-In im Hotel und wir erkunden diese Stadt selbstverständlich mit einem Stadtführer. Im Anschluss erwartet uns unser Hotel mit dem Abendessen.
Tag 4 (29.08.2025) ► Sarajevo – Durmitor Nationalpark – Kolasin
Heute früh verlassen wir Sarajevo und das hektische Stadttreiben hat somit ein schnelles Ende. Die Straßen kleinerer Kategorie sind heute wieder gefragt! Entlang des Mittelgebirges Bjelasnica touren wir nach Brod. Hier überqueren wir die Drina, der größte Nebenfluss der Save, der über die Donau in das Schwarze Meer entwässert. Die nächsten 15 Kilometer bis zur Grenze sind mit erhöhter Aufmerksamkeit zu fahren. Die leicht zerklüftete Straße könnte wirklich mal wieder aufgefrischt werden. Für uns reicht der übrig gebliebene Asphalt aber allemal aus! Die Grenze zu Montenegro passiert, ist die Straße wieder in guten Zustand, lassen wir es also einfach laufen! Und das geht super entlang des größten Stausees von Montenegro dem Pivsko Jezero. Von hier aus machen wir uns auf, zu einer der landschaftlich schönsten Strecken durch den Durmitor Nationalpark. Die Strecken durch den Park sind ein Highlight jeder Montenegro-Motorradreise! Über kleine Straßen schrauben wir uns wortwörtlich immer höher und wir erfreuen uns an dem aufregenden Kurventanz im sattgrünen Hügelland. Über der Baumgrenze angekommen raubt uns die felsige Hochgebirgslandschaft den Atem und wir erreichen am späteren Nachmittag Kolasin. Es ist ein typischer Wintersportort mit einem gemütlichen Hotel, in dem wir die Gastfreundschaft genießen.
Tag 5 (30.08.2025) ► Kolasin – Shkoder
Herrlich diese Bergluft am frühen Morgen. Tief durchatmen, haben wir doch heute eine sensationelle Motorradstrecken vor uns! Das Gepäck verstaut, die Motorräder gestartet, ziehen wir einen Radius um Kolasin. In einem sanften Rhythmus der links-rechts Kombinationen pendeln wir uns ein. Mitten durch sanfte Berge und dem Nationalpark Biogradska Gora touren wir zum Plavsko Jezero. Der tiefblaue See, der auf 900 m Höhe in einem Tal des Prokletije– und Visitor-Gebirges liegt, galt lange Zeit als größter See im angrenzenden Gebiet. Noch ein paar wenige Kilometer, kurz Grenzformalitäten erledigen und wir sind im Zielland Albanien angekommen. Aber nicht irgendwo in Albanien, sondern gleich in dem albanischen Alpenmassiv! Die Region verfügt über eine großartige Landschaft mit zahlreichen Zweitausender Gipfeln, darunter der Berg Jezerca mit 2.694 Meter, der nach dem Berg Korab der zweithöchste Berg des Landes ist. Außerdem gibt es hier große Flüsse, Höhlen und dreißig Gletscherseen. Was nun folgt ist ein einzigartiges Motorradrausch-Suchtgefühl. Explosionsartig sind wir auf einem nagelneuen Asphaltband mit nichtendenden Radien aller Variationen! Dazwischen immer wieder Landschaftseindrücke zum Verbleiben mit dem obligatorischen daheimgebliebenen „Nase-Lang-Mach-Foto“! Die letzten Tageskilometer fahren wir in Höhe des Skutarisees, dem größten See der Balkanhalbinsel. Zielpunkt ist heute die Stadt Shkoder, hier erwartet uns das Hotel und bietet uns Gastfreunschaft für die kommenden zwei Nächte. Wer möchte kann den Ort mit seiner Burg noch am Abend mit einem kleinen geführten Stadtrundgang beenden.
Tag 6 (31.08.2025) ► Shkoder – Koman Stausee
Wir frühstücken heute morgen etwas früher! Es ruft die Bergwelt Albaniens mit ihrem grandiosen Inland und einem fantastischen Naturschauspiel der besonderen Art! Gute 50 Kilometer, bis wir die Ortschaft Koman erreichen, und somit folgend den Fähranleger der legendären Komanfähre! Der Komansee wurde in der Gryka e Malgunit, der Schlucht von Malgun, in den achtziger Jahren angestaut und windet sich 34 Kilometer lang wie ein norwegischer Fjord zwischen hohen Felswänden und in den Himmel ragenden Gipfeln durch die Bergwelt. Die Fährfahrt dauert seine Zeit, wir genießen diese mitten in den albanischen Alpen! Das Gebirgsmassiv Prokletije, auch die Verwunschenen Berge genannt, ist mit Gipfeln über zweieinhalbtausend Metern der höchste Teil der Dinarischen Ketten. Er verbindet Nordalbanien mit dem westlichen Kosovo und dem östlichen Montenegro. Zerklüftete Gipfel mit hochalpinen Steilwänden erinnern an das Matterhorn. Diese Gipfel sowie breite, von Gletschern geformte Trogtäler geben dem Gebirge einen alpinen Eindruck, wie er sonst im Balkan kaum anzutreffen ist. Wieder Land unter den Rädern, touren wir südlich parallel zum Stausee durch diese einmalige Region und erreichen nach einem langen, aber extrem eindrucksvollen Tag wieder Shkoder.
Tag 7 (01.09.2025) ► Shkoder – Peshkopi
Unser Gepäck in das Begleitfahrzeug verstaut, ist unser Kurs nur kurzzeitig nach Süd in Richtung Tirana. Die Hauptstraße ist uns dabei nur kurz ein Begleiter. Wir bewegen uns lieber wieder auf den Straßen der kleineren Kategorie! Hinein in die Bergewelt die uns schon gestern bezaubert hat. Die Blickführung wird beim Fahren immer wieder leicht gestört, ist doch die Aussicht auf die Landschaft einfach zu entzückend! Am Nachmittag erreichen wir unser heutiges Tagesziel, Peshkopi. In der ottomanischen Zeit war Peshkopi ein Marktflecken, immer im Schatten der Stadt Dibra, die heutzutage jenseits der Grenze in Nordmazedonien liegt. Noch eine Erkundungstour durch den Ort?
Tag 8 (02.09.2025) ► Peshkopi – Beirat
Albanien hat so viele facettenreiche Landschaften und mittendrin fünfzehn Nationalparks. Einige haben wir schon kennengelernt. Heute touren wir genüsslich in Richtung des Shebenik-Jablanica. Er umfasst die Bergketten Jablanica und Shebenik an der nordmazedonischen Grenze nördlich des Ohridsees. Unser Tagesziel ist die Stadt mit den tausend Fenstern, Beirat. Die mehr als 2000 Jahre alte Stadt Berat liegt etwa 70 km südlich von der Hauptstadt Tirana im Bergland Zentralalbaniens. Nicht nur die pittoreske Landschaft, die von steilen Hängen und dem Fluss Osum geprägt wird, sondern auch ihre einzigartige Architektur machen den Ort zu einer der schönsten Städte Albaniens. Ein örtlicher Guide führt uns bei einem Rundgang durch diese Stadt. Den hervorragend erhaltenen Altstadtgebäuden, die auf das Flusstal hinabblicken, verdankt der Ort auch den Beinamen „Stadt der tausend Fenster“. Nachdem Berat bereits 1961 offiziell zur Museumsstadt ernannt worden war, wurde der Stadt schließlich im Jahr 2008 auch der Titel UNESCO-Weltkulturerbe verliehen. Um das historische Stadtbild mit seiner ungewöhnlichen Mischung unterschiedlicher Stile zu erhalten, sind in der Altstadt von Berat bis heute Neubauten weitgehend verboten.
Tag 9 (03.09.2025) ► Beirat – Saranda
Gemütlich starten wir in Richtung Meer! Das Land ist nur knapp so groß wie unser Baden-Württemberg, hat aber eine Küstenlänge von 360 Kilometern. Einen Teil davon fahren wir heute in südliche Richtung ab. Mehrere Schutzgebiete liegen hier dem Wasser nah. Unberührte Natur, hoffentlich noch lange vom Massentourismus verschont. Ab Vlora ist die Streckenführung dann noch einmal ganz besonders faszinierend, es folgt nämlich die schönste Küstenstraße Albaniens. Gute 100 Kilometer Aussichten und gebogene Asphaltbänder am Stück! Rechts das Meer, links die Bergerhebungen und immer wieder Aussichtspunkte zum Träumen. Am späteren Nachmittag erreichen wir das Herz der albanischen Riviera, den Badeort Saranda. Tatsächlich ist Griechenland hier geografisch sehr nah und die Insel Korfu bei guter Sicht mit bloßem Auge zu sehen! Das heutige Hotel lässt uns den Tag gemütlich ausklingen. Auch hier noch ein Bad im Meer?
Tag 10 (04.09.2025) ► Saranda – Igoumenitsa – Einschiffung
Ganz langsam nehmen wir Abschied von Albanien! Das Handgepäck für die heutige Fährüberfahrt gepackt, starten wir in Richtung Ksamil, ein Badeort ganz im Süden Albaniens. Hier am Ufer des Ionischen Meers befindet sich die engste Stelle der Wasserstraße von Korfu. Die folgende Fährüberfahrt am Butrintsee ist etwas ganz Besonderes. Ein wenig Zeit ist hierfür einzuplanen. Auf dem Weg, ein Stopp an der dreieckigen venezianischen Burg, und wir erreichen Griechenland. Die Grenzformalitäten sind in der Regel schnell erledigt. Auch hier ist Motorradfahren noch einmal mit Kurvenradien und Aussichten gepaart bevor wir die Hafenstadt Igoumenitsa erreichen. Check-In und die Motorräder gut verzurrt beziehen wir auf der Fähre unsere gebuchte Kabine. Leinen los heißt es und auf Wiedersehen! Abendessen an Bord.
Tag 11 (05.09.2025) ► Fährpassage – Senigallia
Ein Tag an Bord! Wir genießen die Annehmlichkeiten des Schiffes. Natürlich treffen wir uns bei einem gemeinsamen Frühstück im Restaurant und lassen unsere Reise noch einmal Revue passieren. Unser Schiff kommt gegen Nachmittag im Hafen von Ancona in Italien an. Nach der Ausschiffung fahren wir auf direktem Weg an der Küste entlang nach Senigallia. Abendessen und Übernachtung in einem Hotel in Strandnähe.
Tag 12 (06.09.2025) ► Senigallia – Belluno
Nach dem italienischen Frühstück in unserem Hotel treten wir den ersten Teil der Heimreise an. Darf es noch ein paar Kurven auf italienischem Boden sein? Dann aber jetzt und hier, wo die Erhebungen noch nah sind. Um die Po-Ebene relativ schnell zu überwinden, nehmen wir später einen Teil der Autostrada in Richtung Norden. Unser Hotel erwartet uns mit dem Abendessen und wir genießen den letzten Abend gemeinsam in „Bella Italien“!
Tag 13 (07.09.2025) ► Heimreise
Zeitweise auf Landstraßen geht es durch das schöne Norditalien! Die Ausläufer der Dolomiten bringen uns immer weiter nördlich. Kurvenreich geht es durch den Felbertauerntunnel weiter zu den Kitzbüheler Alpen, bevor wir wieder unseren Startpunkt bei München erreichen. Hier genießen wir noch einen letzten gemeinsamen Kaffee. Leider müssen wir uns verabschieden, aber wer weiß – vielleicht ja: „bis bald“!