Morgens treffen wir uns an einem Hotel westlich von Rosenheim. Diejenigen die in der Nähe von Rosenheim wohnen kommen direkt zum Treffpunkt. Für alle anderen, die von weiter her mit ihren Motorrädern nach Rosenheim anreisen, bietet sich eine Vorübernachtung im Treffpunkthotel an. Diese kann optional über NSK Motorradreisen reserviert werden. Eine kurze Begrüßung durch den Reiseleiter, dann geht auch schon die Anreise los! Wir fahren über Österreich in das schöne Italien. Mit der entsprechenden Straßenauswahl, ganz nach Wetterlage entscheidend, touren wir über den Brennerpass und mitten durch das Trentino. Und wer weiß, vielleicht haben wir Glück und erleben in dieser Frühjahrszeit einen über 7.000 ha großen Obstgarten als ein Meer von rosa und weißen Apfelblüten – ein unvergesslicher Anblick! Unser Hotel liegt in Castel d‘ Azzano, ganz in der Nähe von Verona, wo wir im Hotel auch schon mit einem leckeren Abendessen erwartet werden.
Ganz in Ruhe genießen wir das Frühstück. Zum Fährhafen ist es nicht weit und somit Venedig schnell erreicht. Für eine Besichtigung der Lagunenstadt haben wir heute keine Zeit, dies sollte man auch lieber in aller Ruhe genießen! Wir beginnen am frühen Mittag schon mit der Einschiffung. Die Kabine bezogen beobachten wir das Ablegen der Fähre mit einem fantastischen Blick auf Venedig: „Arrivederci Bella Italia“! Abendessen an Bord und vielleicht noch ein Cocktail an der Bar?
Land in Sicht! Am Nachmittag erreichen wir Griechenland! Frühstück an Bord und Ausschiffung in Igoumenitsa. Wir starten in südlicher Richtung mit einem Blick auf die Insel Korfu. Die folgenden Kurven folgen dem natürlichen Verlauf der Küste und bringen unsere Motorräder kräftig zum Wedeln. Nur Fotostopps können uns hier zum Anhalten zwingen! Zum frühen Abend erreichen wir die Stadt Preveza. Diese liegt auf einer Halbinsel am Ionischen Meer. Unser heutiges Hotel ist in einer vorteilhaften Lage am Rande der Stadt gebaut. Man blickt direkt auf den Golf und ist nur wenige Minuten vom Hafen sowie vom Zentrum der Stadt entfernt.
Tag 4 (28.04.2025) ► Preveza – Vrachati / Korinthos
Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg auf die Peloponnes. Wir unterqueren den Ambrakischen Golf durch einen 1,6 km langen Tunnel und lassen unsere Motorräder an zahlreichen Seen und Flüssen vorbei cruisen. Über Messolonghi erreichen wir den Golf von Patras! Die Brücke, die das Festland mit dem Peloponnes verbindet, ist immer wieder ein geniales Fotomotiv genialer Bautechnik bevor wir diese mit unseren Bikes unter die Räder nehmen. Die nun zu befahrende Halbinsel, Schauplatz heldenhafter Taten, Geburtsstätte zahlreicher Sagen, ist ein wahrhaftiges Traumziel, welches zu Unrecht von vielen Touristen völlig unterschätzt wird. Die Stadt Patras lernen wir auf unserer Rückreise kennen, touren gleich weiter in östliche Richtung. Noch ein typisch griechischer Café frappé am Nachmittag? Unsere Unterkunft liegt in Vrachati mit einer Hotelanlage nur 150m vom Strand entfernt.
Tag 5 (29.04.2025) ► Vrachati – Kanal von Korinth – Athen
Ein voller Tag mit vielen Eindrücken steht uns bevor! Unweit von unserem Hotel befindet sich der Kanal von Korinth. Dieser künstliche, in den Fels gehauene, gut sechs Kilometer lange Kanal ist eine der faszinierendsten Passagen für Kreuzfahrt- und Frachtschiffe weltweit! Er dient als abkürzende Alternative zu der rund 400 Kilometer längeren Umrundung des Peloponnes. Die Felswände links und rechts des Kanals ragen bis über 80 Meter fast senkrecht in die Höhe. Mit einem Fotostopp überqueren wir diesen und setzen unsere Tour in die Hauptstadt Griechenlands fort. Hier ist der Landstrich sehr bebaut und somit benutzen wir flink die Autobahn um den stressigen Verkehr der Vororte zu vermeiden. Zur Mittagszeit erreichen wir den seit der Antike existierenden Hafen von Piräus. Die Motorräder gut geparkt lassen wir uns erst einmal in einem Restaurant mit Köstlichkeiten des Landes verführen. Es wäre eine Schande, so dicht bei den Göttern zu sein und diese nicht zu begrüßen: Wir wechseln kurzzeitig das Transportmittel, nehmen den für uns bereitgestellten Bus und genießen die Stadtrundfahrt durch Athen mit einem deutschsprechenden Guide. Den Göttern werden wir mit einem Halt bei der Akropolis bestimmt gnädig. Im Anschluss sind es nur noch wenige Fahrminuten mit unseren Motorrädern zu unserem eigentlichen Fährhafen. Unsere heutige Nachtfähre nach Kreta legt ca. 21.30 Uhr ab.
Tag 6 (30.04.2025) ► Heraklion – Agios Nikolaos
Kreta in Sicht heißt es schon in den frühen Morgenstunden. Die Motorräder startbereit verlassen wir die Fähre und dessen Trubel um im nahen Umfeld zu einem ansässigen Hotel zu fahren. Hier genießen wir erst einmal in aller Ruhe das Frühstück! Gestärkt lassen wir Heraklion schnell hinter uns. Wir wollen als erstes unserer Kretatour den Osten erkunden. Diese griechische Insel bietet eine Fülle von einzigartigen verwinkelten Bergdörfern, lange Sandstrände, felsige Buchten und selbstredend feinste schlängelnde Asphaltbänder für uns Motorradfahrer! Sie ist die größte griechische Insel und nach Zypern die zweitgrößte des östlichen Mittelmeeres. Wir touren vorab in die Mitte der Insel in Richtung Archanes. Das Dorf liegt am Fuß des Berges Giouchtas, der mit seinen guten achthundert Höhenmetern uns genügend Straßen der kleineren Kategorie bietet. Über Arkalochori routen wir in die Lasithi-Hochebene. Hier befindet sich der Ort Psychro mit dessen Höhlen des mythischen Gottes Zeus. Für uns auch ein Punkt der gemütlichen kulinarischen Einkehr! Über Tzermiádhon und Roussapidia cruisen wir langsam wieder auf Meeresspiegelhöhe. Der Ort Agios Nikolaos ist heute unser Tagesendpunkt. Noch ein Spaziergang am Strand heute Abend?
Tag 7 (01.05.2025) ► Agios Nikolaos – Rethymnon
Die Insel hat eine gestreckte Form, sie misst in Ost-West-Richtung über 250 Kilometer bei einer größten Breite von 60,6 Kilometern. An ihrer schmalsten Stelle bei Ierapetra ist Kreta nur ca. 12 Kilometer breit. Für uns Motorradfahrer aber besonders interessant, dass sie von mehreren Gebirgen durchzogen wird, dessen Gipfeln über 2000 Meter uns einen Hinweis auf Kurventanz geben. So machen wir uns auf zunächst die Strassen des südlichen Teils des Berges Spathi zu befahren. Kalo Chorio, Kalamafka und Males sind alles kleine Bergdörfer, die uns in Richtung Südküste führen. Spätestens in Myrto, aber eigentlich in allen Dörfern, in denen der Zündschlüssel auf „off“ gedreht werden, spürt man wärmend die Freundlichkeit der Menschen, die nichts lieber zu tun scheinen, als Durchreisende mit schmackhaften Köstlichkeiten zu bewirten. Unser Kus dreht sich immer bestimmender in Richtung Westen. Die Hänge des Psiloritis, der höchste Berg von Kreta, sind schon von weitem sichtbar. Runterschalten, links umklappen, rechts abwinkeln, rausbeschleunigen, das Dröhnen der Motoren wird von den Felswänden zurückgeworfen, hier macht Motorradfahren Freude! Wie gut das es immer wieder einmal Aussichtspunkte zur Entspannung gibt, hier vorbei zu fahren wäre ein Frevel! Am späteren Nachmittag erreichen wir die Ortschaft Rethymnon, eine Hafenstadt im Norden dieser Insel Kreta. Das sehr schöne Hotel bietet uns Unterkunft und viele Annehmlichkeiten für die kommenden zwei Nächte. Gemeinsames Abendessen und vielleicht noch ein Getränk an der Bar?
Tag 8 (02.05.2025) ► Rethymnon – Matala – Rethymnon
Die heutige Tagesrundtour führt uns über Armeni, entlang des Potamon See und Moni Asomaton, dem Kloster der Engel, in die weltbekannte Ortschaft Matala. Einst Sehnsuchtsort der Aussteiger und Hippies, heute beliebte Sehenswürdigkeit. Neben den von Zeus erprobten Stränden gibt es hier aber noch ein ganz besonderes Highlight: die Höhlen von Matala. In diesen Höhlen haben in den 1960er Jahren schon Musiklegenden wie Bob Dylan und Cat Stevens gelebt. Wir touren weiter entlang der Südküste in Richtung Ayía Galíni. Die Blickführung wird immer wieder getrübt von einmaligen Ausblicken auf die unendliche Weite des Meeres. Doch Aufpassen ist wie immer ratsam! Die Straßen sind hier interessant. Mal gesegnet mit Grip, gerne auch mal verschlissen oder gleich seitlich weggebrochen. Bremsbereitschaft hilft enorm. In jeder Kurve können Schafe oder Ziegen sein. Aber gerade das macht Motorradfahren auf Kreta aus! Man verliert das Gefühl für Entfernungen. Nach geschätzten 1000 Kurven und unzähligen Auf- und Abstiegen überrascht einem die geringe Anzahl der zurückgelegten Kilometer. Ist der Tacho kaputt? Zwischendurch gemütliche Pausenpunkte gibt es hier genug. Während die älteren Männer Karten klopfen, das kretische Nationalgetränk Raki durch ihre Kehlen und Gebetskettchen durch die Hände fließen lassen, trinken wir lieber noch mal einen Café Frappé. Spili und Agkouseliana, kleine Bergdörfer führen uns langsam wieder in den Norden in das uns schon bekannte Hotel in Rethymnon.
Tag 9 (03.05.2025) ► Rethymnon – Chania
Das Frühstück genossen? Orangen, Tomaten, Mandarinen und Oliven…all das schmeckt nach Sonne – und so viel intensiver als bei uns. So gestärkt können wir in den Tag starten. Das Gepäck im Begleitwagen noch kurz verstaut und der Start-Knopf unserer Motorräder kann gedrückt werden. Selbstredend nehmen wir wieder die Straßen mit Radius unter die Räder. Zwischenziel ist der Plakias Beach an der Südküste. Ein feiner Sandstrand der zum Verweilen einlädt. Von hier aus gibt uns die Küstenstraße den weiteren Verlauf vor. An den Flanken der Weißen Berge, einige Kilometer Kurven weiter westlich wieder Panoramablicke der glücklich machenden Art! Idyllische Wege schlängeln sich durch kleinste Dörfchen nach Chora Sfakion. Der dortige Hafen ist Anleger für Fähren in einsamste Buchten. Uns aber frohlocken die grandiosen Serpentinen entlang der Steilküste in die Wildnis der Weißen Berge – mitten in eine einmalige Steinlandschaft. Eine schmale Brücke führt hier über die Aradena-Schlucht. Holzbohlen klappern beim Begehen. Nicht jedermanns Sache. Der ansässige Kiosk gibt uns Stärkung für weitere Abenteuer in dieser wüst-romantischen Umgebung. Wieder mehr auf den Flanken unserer Feifen unterwegs schrauben wir uns ganz bedechtlich wieder in Richtung Norden. Der Blick zurück lohnt sich. Weit weg glitzert das Meer, im Herzen macht sich der Wunsch breit, diese Inselerkundung möge nie enden. Über Tsichlopigado erreichen wir unser Tagesziel, den Badeort Chania. Hier beziehen wir unsere Unterkunft für die kommenden drei Nächte! Es handelt sich um ein neues 5-Sterne-Hotel, das uns mit luxuriösen Unterkünften am Strand von Kato Stalos bestimmt schon erwartet.
Tag 10 (04.05.2025) ► Chania – West-Rundtour
Go West! Die kosmopolitischen Küstengebiete und das traditionelle Hinterland mit malerischen Bergdörfern werden uns heute inspirieren. West-Kretas landschaftliche Kontraste sind nun Mal großartig. Wieder lassen wir uns über die Höhenzüge der Insel treiben. Die Gebirgskette der Lefka Ori ist bis Juni schneebedeckt, auch wenn das Thermometer an der Küste 28 ° Celsius anzeigt. Im Landesinneren wachsen Kastanien, Eichen- und Zypressenwälder. Wir cruisen in links-rechts Kombinationen an unzählige Zitrus und Olivenbäume vorbei. Der älteste Olivenbaum befindet sich im Bergdorf Vouves. Südlichster Punkt ist heute der Hafen und Badeort Paleochora. Hier auf Kreta ist das Überangebot an Eindrücken für uns Motorradfahrer allgegenwärtig. Die schnellen Wechsel der Szenerie, die anhaltende Spannung, die Wärme der Ebenen, die Kälte der Berge einfach genial! All das strapaziert unsere Sinne, lässt auch die Kräfte schwinden, aber extrem die Glückshormone sprudeln. Unterhalb der Sfinari Beach, in den Kurven der Küstenstraße erreichen wir den westlichsten Punkt auf unserer Inselrunde. Ein griechischer Salat in einer der Tavernen? Die letzten Kilometer sind zum Entspannen. Ja es gibt sie, die Straße ohne Kurve. Am Nachmittag im Hotel angekommen vielleicht noch das Sport- oder Wellness-Angebot des Hotels nutzen? Gemeinsames Abendessen und geselliges Beisammensein am Abend.
Tag 11 (05.05.2025) ► Wie es jedem gefällt
Heute genießen wir die Annehmlichkeiten unseres Hotels. Ein Tag zur freien Verfügung! Frau oder Mann könnte sich verwöhnen lassen, vielleicht auch ein Bad im Meer oder im Pool. Wie wäre es mit einem Bummel durch die Altstadt von Chania? Oder doch Motorradfahren? Vielleicht zur tiefen Preveli Schlucht mit einer anschließenden eindrucksvollen Wanderung? Natürlich gibt es auf Kreta auch unzählige archäologischen Sehenswürdigkeiten. Auch hierzu wäre heute die Gelegenheit! Jeder, wie es ihm gefällt!
Tag 12 (06.05.2025) ► Chania – Knossos – Heraklion
Heute ist schweren Herzen der erste Teil der Rückreise angesagt. Noch ganz in Ruhe das Frühstück genossen, Gepäck verstaut starten wir in den Osten. Natürlich ist es heute wichtig rechtzeitig am Fährhafen zu sein, doch bis dahin ist noch viel Zeit. Somit ist der direkte Weg schon einmal ausgeschlossen. Entlang des Kournar Sees, der Ortschaft Episkopi und der Myli Schlucht tänzeln unsere Bikes am 800 Meter hohen Bergmassiv Vrisinas vorbei und wir erreichen die Melidoni Höhle. Mit einer Deckenhöhe von 25 bis 30m wurde diese Tropfsteinhöhle schon in minoischen Zeiten als Heiligtum verehrt. Knapp 60 Kilometer Landstraße sind es nun noch bis zur antiken Stätte Knossos und dem Palast des Minotaurus. Bei einer über 3.000 Jahre langer Geschichte als kulturelles Highlight der Insel Kreta dürfen wir uns den Schauplatz einer uralten Sage nicht entgehen lassen. Das Abendessen genießen wir in einem ortsansässigen Restaurant bevor wir die letzten sechs Kilometer zum Hafen fahren. Check in, die Motorräder verzurrt und ein letzter Blick auf die Insel Kreta.
Tag 13 (07.05.2025) ► Heraklion – Patras
Frühstück an Bord der Fähre und Ankunft in dem uns schon bekannten Hafen von Piräus. Die Stadt Athen selber schläft noch, auch gut so, so können wir uns gleich wieder in Richtung Stadtgrenze begeben. Ab Megara steuern auf den Golf von Korint. Ein zweites Frühstück am Meer? Hier am Ende des Golfes ist es noch wildromantisch, nicht so bebaut wie an anderen Stellen. Nur ein Sprung entfernt befinden wir uns wieder auf den Peleponnes. Die Stadt Korint umfahren wir sicherlich auf der Autobahn. Ganz nach unserem Zeitfenster der Fähre gesteuert lassen wir uns noch auf ein paar Kurven ein. Hierzu bietet sich förmlich ein Abbiegen der Hauptroute spätestens ab Trapeza an. Die letzten Meter auf griechischen Boden. Unsere Motorräder bringen uns sicher an den Hafen von Patras, kein kleiner Hafen! Check-In auf der Fähre, die Motorräder verzurren sind wir ja schon geübt, beziehen wir unsere gebuchte Kabine. Leinen los heißt es und auf Wiedersehen du schönes Griechenland! Abendessen an Bord.
Tag 14 (08.05.2025) ► Fährpassage – Pesaro
Ein Tag an Bord! Wir genießen die Annehmlichkeiten des Schiffes. Natürlich treffen wir uns bei einem gemeinsamen Frühstück im Restaurant und lassen unsere Reise noch einmal Revue passieren. Unser Schiff kommt gegen 17.30 Uhr im Hafen von Ancona in Italien an. Nach der Ausschiffung fahren wir auf direktem Wege in das Hotel. Abendessen und Übernachtung in Senigallia.