Tag 1 (15.05.2022) ► Über die Alpen
Morgens um 9.00 Uhr treffen wir uns an einem Hotel in der Nähe von München. Diejenigen, die in der Nähe von München wohnen, kommen direkt zum Treffpunkt. Für alle anderen, die von weiter her mit ihren Motorrädern nach München anreisen, bietet sich eine Vorübernachtung im Treffpunkthotel an. Diese kann optional über NSK Motorradreisen reserviert werden. Eine kurze Begrüßung morgens durch den Reiseleiter, dann geht es auch schon los in die fantastische Bergwelt. Kurvenreich geht es an den Kitzbüheler Alpen vorbei in Richtung Felbertauerntunnel. Zu unserer ersten Übernachtung fahren wir weiter über Villach zu unserem Hotel nach Seelach am Klopeiner See.
Tag 2 (16.05.2022) ► Seelach – Nationalparks Jereza – Ličko Petrovo Selo
Die Steiner Alpen erwarten uns mit dem Seebergsattel zum leichten morgendlichen Training. Die Fahrt zur Passhöhe auf 1215 m Höhe und der dazugehörige Grenzübergang zu Slowenien lassen uns schon einmal das erste Lächeln unter dem Helm hervorzaubern. Die slowenische Hauptstadt umfahrend touren wir in Richtung Delnice und somit folgend die ersten Kilometer auf kroatischen Boden. Auch hier sind die Straßen so, dass sie förmlich nach Motorradfahrern rufen! Orte wie Vrbovsko, Ogolin und Jezero bringen uns immer weiter südlich entlang des UNESCO Nationalparks Jereza. Gar nicht so weit entfernt, kurz nach den Plitvicer Seen, liegt unser nächstes schönes Hotel mitten in einer kleinen Ortschaft.
Tag 3 (17.05.2022) ►Ličko Petrovo Selo – Mostar
Wir bleiben erst einmal auf kroatischem Boden. Über Donji Lapac wedeln wir uns mit unseren Motorrädern erst einmal südöstlich in das Hinterland Norddalmatiens. Hier im Quellgebiet des Flusses Krka ist der Straßenverkehr beschaulich. Spätestens ab Knin ist der mit über tausendachthundert Metern höchste Berg Kroatien zu sehen. Wir nutzen weiterführend den natürlichen Schwung des Straßenverlaufes entlang des Perućko Jezero. Dieser Stausee bietet uns spätestens in Sinj gute Möglichkeiten einer gemütlichen Pause und wichtig: unseren Motorrädern wieder eine Kraftstoffzufuhr. Kurz nach Imotski erreichen wir den Grenzübergang zu Bosnien-Herzegowina. Die kleinen Formalitäten erledigt, sind es noch gute 50 Kilometer zu unserem Tagesziel Mostar. Der Ort hat die Auszeichnung „besonders charmant“ mehr als verdient. Lange Zeit lebten Muslime und Christen, Kroaten und Serben friedlich zusammen in der kleinen Stadt und verliehen ihr den multikulturellen Charme. Doch leider wurde diese Harmonie während des Bosnienkriegs zerstört.
Tag 4 (18.05.2022) ► Mostar – Sarajewo
Heute stehen die Städte von Bosnien-Herzegowina im Vordergrund. Kommt mit auf eine kleine Zeitreise in das wunderschöne Städtchen Mostar! Nach einem gemeinsamen Frühstück starten wir zur ersten Stadtbesichtigung mit einem ortsansässigen Guide. Die Brücke Stari Most ist hierbei das Herzstück des Ortes und spiegelt die traurige Geschichte der ganzen Stadt wieder. Erst am späteren Vormittag verlassen wir diese höchst interessante Stadt und cruisen in das Landesinnere. Wie gut das uns ein wenig der Weg vom Prenj versperrt wird. Dieser über zweitausend Meter hohe Berg zwingt uns diesen zu umfahren. Hier im Dinarischen Gebirge ist nicht jede Straße befahrbar. Viele Wege sind mit Geröll und somit nur für Off-Road-Anbeter. Wir nehmen lieber die mit Radius, aber asphaltiert. Der Stausee Jablaničko Jezero mit seiner über 30km Länge führt uns in die Verbandsgemeinde Konjic und rechts liegend, an die Ausläufer des Gebirgszuges Bjelašnica. Am späteren Nachmittag ist die Hauptstadt Sarajevo in Sichtweite. Kurzes Check-In im Hotel und wir erkunden diese Stadt selbstverständlich mit einem Stadtführer. Im Anschluss erwartet uns unser Hotel mit dem Abendessen.
Tag 5 (19.05.2022) ► Sarajevo – Durmitor Nationalpark – Kolasin
Heute früh verlassen wir Sarajevo und das hektische Stadttreiben hat somit ein schnelles Ende. Die Straßen kleinerer Kategorie sind heute wieder gefragt! Entlang des Mittelgebirges Bjelasnica touren wir nach Brod. Hier überqueren wir die Drina, der größte Nebenfluss der Save, der über die Donau in das Schwarze Meer entwässert. Die nächsten 15 km Kilometer bis zur Grenze sind mit erhöhter Aufmerksamkeit zu fahren. Die leicht zerklüftete Straße könnte wirklich mal wieder aufgefrischt werden. Für uns reicht der übrig gebliebene Asphalt aber allemal aus! Die Grenze zu Montenegro passiert, ist die Straße wieder in guten Zustand, lassen wir es also einfach laufen! Und das geht super entlang des größten Stausees von Montenegro dem Pivsko Jezero. Von hier aus machen wir uns auf, zu einer der landschaftlich schönsten Strecken durch den Durmitor Nationalpark. Die Strecken durch den Park sind ein Highlight jeder Montenegro-Motorradreise! Über kleine Straßen schrauben wir uns wortwörtlich immer höher und wir erfreuen uns an dem aufregenden Kurventanz im sattgrünen Hügelland. Über der Baumgrenze angekommen raubt uns die felsige Hochgebirgslandschaft den Atem. Überwältigt von den faszinierenden Strecken, den Ausblicken am Sedlo-Pass in 1900 m Höhe und gefühlten 1000 Kurven später erreichen wir Kolasin. Es ist ein typischer Wintersportort mit einem gemütlichen Hotel in dem wir die Gastfreundschaft genießen.
Tag 6 (20.05.2022) ► Kolasin – Morača – Budva
Wir genießen am Morgen die Frühstücks-Annehmlichkeiten unseres Hotels in Kolasin. Heute touren wir in Richtung Küste. Aber dazwischen ruft die Bergwelt mit ihrem grandiosen Inland und Asphaltbänder mit leichten Schräglagencharakter! Ein Griff in die Bremszange muß am Kloster Morača erfolgen. Dieses monumentale mittelalterliche Bauwerk ist in dieser Lage einmalig. Der weitere Weg führt uns durch die gleichnamige Schlucht Morača. Für uns ein Vergnügen hindurch zu fahren. Vorbei an Podgorica kommen wir zum größten Binnensee der Balkaninsel, dem Skutarisee. Dieser liegt jeweils zur Hälfte in Montenegro und in Albanien. Ab hier führen mehrere Wege an die Küste, wir werden uns bestimmt für den Richtigen entscheiden. Ab der Kirche des Heiligen Kreuzes wedeln wir in Serpentinenform langsam auf Meereshöhe hinunter. Die Blickführung wird leicht gestört, ist die Aussicht auf das blaue Meer einfach zu entzückend! Unten angekommen, ein Fotostopp am Aussichtspunkt zur Halbinsel Sveti Stefan, das sicherlich bekannteste Fotomotiv Montenegros. Unser heutiger Übernachtungspunkt liegt vor den Toren der Stadt Budva.
Tag 7 (21.05.2022) ► Budva – Kotor – Dinarische Alpen – Dubrovnik
Wir starten mit lockerem Kurvenswing auf 600 Höhenmeter nach Cetinje, der alten Königshauptstadt. Wenn es einen Ort gibt, an dem der Geist und die Tradition Montenegros erhalten geblieben sind, dann hier. Einmalige Panoramen erwarten uns, die Motorräder wedeln regelrecht links und rechts auf diesen schmalen Asphaltbändern, hier in den Dinarischen Alpen! Über die kurvigen Bergstraßen geht es in das Dorf Njegusi, das in der sogenannten Smaragd-Ebene, tief in felsigen Bergen von Lovcen, liegt. Die Wiege der Bischöfe und Fürsten der Dynastie Petrovic. Das Dorf ist auch für seine typisch montenegrinischen Spezialitäten bekannt. Hier genießen wir den bekannten köstlichen Räucherschinken der meistens auf Bauernbrot präsentiert wird. Diese Kalorien sind in den nun folgenden Abwärts-Serpentinen schnell wieder abtrainiert. Wir erreichen die Stadt Kotor mit ihrer einmaligen Bucht. Die Geschichte Kotors lässt sich fast 2000 Jahre zurückverfolgen. Die kompakte Altstadt, die innerhalb der Stadtmauer liegt, wird von verwinkelten Gassen und von Bauten, die zwischen dem 12. und dem 20. Jahrhundert entstanden sind, geprägt. Was nun folgt erwartet man mehr in Norwegen oder Alaska. Ein Fjord mit einem grandiosen Natur-Erlebnis auch im Mittelmeer! Der 30 Kilometer lange Fjord ist aber ganz genau genommen ein von Meerwasser bedeckter, ehemaliger Fluss-Canyon. Hier erwartet uns in Verbindung mit der Küstenstraße, umsäumt von hohen und steilen, knapp 2000 Meter hohen Bergflanken, einfach nur Fahrspaß pur! Am späteren Nachmittag erreichen wir die Grenze zu Kroatien. Diese passiert, sind es noch gute fünfzig Kilometer bis zur Hafenstadt Dubrovnik. Das Hotel im Norden der Stadt erwartet uns bestimmt schon. Darf es am späteren Abend noch ein Spaziergang am Meer sein, oder lieber doch ein Besuch in einer der vielen urigen Lokalitäten in der Altstadt von Dubrovnik? Ganz nach eigener Lust und Laune lassen wir den Abend gemütlich ausklingen.
Tag 8 (22.05.2022) ► Dubrovnik – Ston – Podgora
Das Gepäck gut verstaut, die Motorräder gestartet, sind es nur ein paar Minuten zu einem Parkplatz direkt an der Altstadt von Dubrovnik. Die Motorräder sicher geparkt, besichtigen wir mit einem deutschsprachigen Guide die autofreie Altstadt von Dubrovnik, die sich mit einer Vielzahl von Sehenswürdigkeiten präsentiert. Spektakulär dabei sind die gut erhaltene Stadtmauer und natürlich der Plaza, dessen Steinplatten durch die Füße der Besucher blankpoliert worden sind. Im Anschluss noch ein kleiner Imbiss und wir verlassen die Perle der Adria über die weitbekannte Brücke von Dubrovnik. Wir setzen den Blinker links auf die Halbinsel Peljesac. Der Ort Ston ist mit seiner längsten Stadtmauer Europas immer ein Fotostopp wert! Was nun folgt ist eine Fahrt entlang der malerischen Makarska-Küste vor dem massiven Biokovo-Gebirge! Biker-Eindrücke die für immer bleiben! Unser heutiges Hotel liegt direkt am Meer. Wie wäre es mit einem Bad im kühlen Nass?
Tag 9 (23.05.2022) ► Podgora – Krka – Punta Skala
Heute stehen die Wasserfälle der Krka auf unserem Programm. Wir verlassen die Küstenstraße und fahren nördlich vorbei an Split durch das Hinterland in Richtung Nationalpark Krka. Die gigantischen Wasserfälle gehören zu den ungewöhnlichsten Naturphänomenen in Kroatien. Im Park gibt es insgesamt sieben Wasserfälle, zu den schönsten und größten gehören der Skradinski buk und Roški slap. Natürlich nehmen wir uns genügend Zeit dieses Spektakel anzuschauen. Im Anschluss genießen wir ein geniales landestypisches Mittagessen bei sehr guten Freunden. Noch ist der Tag nicht zu Ende. Gut gestärkt sind es noch ein paar schöne Motorradkilometer durch die hügelige Landschaft, bis wir Zadar erreichen. Das heutige Hotel liegt nördlich der Stadt bei Punta Skala, selbstverständlich wieder am Meer gelegen und lässt mit Sicherheit keinen einzigen Wunsch offen!
Tag 10 (24.05.2022) ► Punta Skala – Insel Pag und Krk
Eigentlich will man diesen doch so schönen Ort nicht verlassen. Doch es hilft nichts, nach einem Frühstück mit Blick auf das Meer treibt es uns wieder auf unsere Zweiräder. Die Insel Pag, die fünftgrößte Insel der Adria, erwartet uns mit faszinierender, besonders karger Landschaft Dalmatiens! Die 63 Kilometer lange und an ihrer engsten Stelle knapp 1,5 Kilometer breite Insel durchfahren wir bevor wir mit der Fähre wieder auf das Festland gelangen. Was sind das für Aussichten die hier nun folgen auf der kurvenreichen Küstenstraße von Kroatien. Der Anblick der Adria könnte einen verzaubern. Über Senj, der ältesten Stadt der oberen Adria und Crikvenica erreichen wir die Insel Krk. Die mit einer Brücke mit dem Festland verbundene Insel ist ein Ziel vieler Urlauber im Sommer. Wir überzeugen uns von dessen Schönheit an der Küste von Malinska, einem kleinen Badeort mit einem schönen Hotel.
Tag 11 (25.05.2022) ► Auf Wiedersehen Adria
Nach einem gemeinsamen Frühstück starten wir in Richtung Norden. Die Grenze zu Slowenien ist nicht wirklich weit entfernt. Unser erstes Zwischenziel ist die Ortschaft Postojna. Dieser Ort ist bekannt für seine Höhlen, die „Adelsberger Grotten“. Wir touren weiter, Slowenien hat wirklich was für uns Motorradfahrer! Besonders auf den kleineren Straßen macht Motorradfahren hier richtig Laune! Die kleine Stadt Škofja Loka weist uns den Weg noch einmal hoch hinaus zum geschichtsträchtigen Loiblpass. Den obigen Tunnel durchfahrend erreichen wir wieder Österreich. Das letzte Hotel unserer Tour ist mitten im Zentrum von Villach! Ein sehr altes zu neuem Leben erwachtes Gasthaus, mitten an der Fußgängerzone. Das Kaltgetränk und das Essen schmeckt hier gut und so genießen wir den Abend in aller Ruhe!
Tag 12 (26.05.2022) ► Rückreise
Nach dem Frühstück beginnt die gemeinsame oder auch individuelle Rückreise. Über Spital fahren wir über die Autobahn durch den Tauerntunnel wieder zu unserem Startpunkthotel bei München. Zur frühen Nachmittagsstunde und bei einem letzten gemeinsamen Kaffee nehmen wir Abschied.