Tag 1 (15.06.2022) ► Anreise nach Kiel
Gemeinsame Anreise nach Kiel ab unserem Büro in Bad Bevensen oder individuelle Anreise zum Hafen nach Kiel, wo am frühen Abend unsere Fähre in Richtung Schweden ablegt. Wir genießen dabei die schöne Ausstattung des Schiffes und das umfangreiche Unterhaltungsangebot. Wie wäre es mit einem Bummel durch das Schiff mit dessen Geschäften, Restaurants und Cafés? Bei der Fahrt durch die Kieler Förde bieten sich letzte schöne Ausblicke auf Deutschlands Küste. Am Abend treffen wir uns zum gemeinsamen Abendbuffet im Restaurant und nutzen die Zeit uns besser kennenzulernen. Übernachtung in der gebuchten Kabine.
Tag 2 (16.06.2022) ► Göteborg – Motala
Nach einem ausgiebigen Frühstücksbuffet fahren wir mit unseren Motorrädern von Bord und starten die ersten Kilometer auf schwedischem Boden durch Göteborg. Diese weltoffene Stadt mit etwa 500.000 Einwohnern ist immerhin auch die zweitgrößte Stadt Schwedens. Schnell dem Stadtgetümmel entronnen routen wir über Boras nach Jönköping an die Südspitze des großen Vättersees. Hier am zweitgrößten See Schwedens mit dessen teilweise 100 Meter Tiefe liegt für Motorradfahrer ein bekannter Ort: Huskvarna. Auch wenn die Motorradgeschichte der Marke Husqvarna hier der Vergangenheit angehört, merkt man deutlich die Verliebtheit der Schweden in die Motorradszene. Waren es bislang die mittleren Straßenkategorien die uns hierhergeführt haben, tauchen wir nun immer mehr in das ein was uns Motorradfahrer begeistert. Ören, Noen und Frucken, drei von in dieser Region unzähligen Seen, eingebettet im Wald mit tollen kleinsten Sträßchen routen uns in die Region Östergötland. Der erste Fahrtag durch Schweden endet in unserem Hotel in der kleinen Stadt Motala, die hier nicht ohne Grund Seenstadt genannt wird. Am Abend noch ein Spaziergang zum fußläufig entfernten Hafen oder doch noch ein Besuch des Motala Motormuseums? Es beherbergt eine einzigartige Sammlung von Rolls Royce.
Tag 3 (17.06.2022) ► Motala – Borlänge
Heute morgen heißt es erst einmal: Herzlich willkommen am Göta Kanal, dem schwedischen Bauwerk des Jahrtausends! Über 200 Jahre alte Geschichte, 58 Schleusen, Schiffe, wunderschöne Landschaften gepaart mit schwedischer Kultur und Tradition! Um dieses hautnah zu spüren starten wir nach dem Frühstück zu den Schleusen von Borenshult. Sie ist die steilste und spektakulärste Schleusentreppe am Göta Kanal und überwindet eine Höhe von 15,3 Meter. Die Schleusen sind im Sommer ein beliebtes Ausflugsziel und für uns ein sehr schöner erster Zwischenstopp. Die Kompassnadel zeigt in nördliche Richtung und wir nehmen Kurs auf Örebro! Schwedische Bilderbuchlandschaft in einer ehemaligen Bergbauregion! Glitzernde Seen liegen in einer sanft hügeligen Landschaft die ihre Prägung in der letzten Eiszeit erhalten hat. Das Gebiet ist reich an stillgelegten Gruben die heute oft Museen sind. Wir erreichen die historische Provinz Dalarna und sind somit mitten im Herz Schwedens. Unseren heutigen ÜbernachtungsortBorlänge erreichen wir am späteren Nachmittag.
Tag 4 (18.06.2022) ► Borlänge – Sundsvall
Heute durchqueren wir die Region Dalarna. Hier werden die berühmten Dala-Pferdchen hergestellt – eines der bekanntesten Souvenirs aus Schweden. Unser erster Stopp ist in Falun. Auch eine ehemalige bedeutende Bergbaustadt mit einem Bergwerk des damals weltweit größten Kupferproduzenten. Die Grube und die historische Industrielandschaft zählen heute zum UNESCO-Weltkulturerbe. Als Nebenprodukt des Bergbaus entstand übrigens das blutrote Farbpigment, das als „Falunrot“ zurschwedischen Nationalfarbe wurde. Die damals ärmlichen Bergarbeitersiedlungen sind heute hübsche Vororte mit bunt gestrichenen Holzhäusern. Neben der prächtigen Renaissancekirche, die zu den schönsten in Schweden zählt, ist das Dalarna Museum ein Publikumsmagnet, das das Arbeitszimmer und die Bibliothek von Selma Lagerlöff enthält. Die Literaturnobelpreisträgerin und Autorin von Nils Holgerssons wunderbarer Reise auf einer Wildgans war zehn Jahre Lehrerin in einer Mädchenschule in Falun. Man könnte hier glatt noch ein paar Stunden länger verbleiben, doch uns treibt es weiter. Über Blecket und Arvet, am See Oresjön vorbei, durch Wälder völlig abseits der großen Touristenpfade touren wir nach Erikslund. Von dort aus, am See Stödesjön entlang erreichen wir am späteren Nachmittag Sundsvall. Die Stadt wurde nach einem Brand im 19. Jh. mit Steinhäusern wiederaufgebaut und liegt am bottnischen Meerbusen. Die Innenstadt gilt oft als Schwedens schönste. Besonders prächtige Gebäude findet man am Marktplatz unweit von unserem Hotel. Na dann…auf zum abendlichen Spaziergang.
Tag 5 (19.06.2022) ► Sundsvall – Umea
Viele die in den Norden eilen, fahren auf der großen Europastraße 4 entlang des bottnischen Meerbusen. Wir genießen nach einem gemütlichen Start die doch kleineren Wege in dieser wasserreichen schwedischen Provinz Västernorrlands län. Über den wasserreichsten Fluss Schwedens, den Ångermanälven, touren wir vormittags in Richtung Höga Kusten! Dies bedeutet “hohe Küste”, denn während der Eiszeit lag hier eine drei Kilometer dicke Eisschicht auf dem Land. Durch das enorme Gewicht der Eisschicht wurde das Land immer weiter nach unten gedrückt. Nach dem Abschmelzen des Eises setzte die entgegengesetzte Bewegung ein. Das Land stieg um bis zu 285 Meter. Dies nutzen wir mit unseren Motorrädern natürlich aus! Die nun erreichte Stadt Örnsköldsvik ist für deutsche Zungen nicht leicht auszusprechen. Wie gut dass viele Einheimische ihre Stadt einfach Ö-vik nennen. Bei einem Blick nach links sind die hier weltbekannten Sprungschanzen schon von weitem zu sehen. Insgesamt sind es fünf Stück am Aussichtsberg Varvsberget. Die Skisprunganlage heißt Paradiskullen (“Paradieshügel”). Ein idealer Punkt der Aussicht und Pause für uns. Gestärkt cruisen wir weiter, nun in der Region Västerbottens län, mitten durch tiefe Wälder, hügelige Ebenen mit vielen Wasserläufen und Seen nach Umea, unserem heutigen Übernachtungsort.
Tag 6 (20.06.2022) ► Umea – Arjeplog
Knappe 100 km entspannte Landstraße liegen erst einmal vor uns. Die Ortschaft Burträsk drängt uns zur Bremsung. Hier kann man auf keinen Fall einfach so vorbeifahren, denn wir kommen in den Genuss des berühmten Käses aus der Region Västerbotton. Bei einer Verkostung in der Västerbotton Molkerei erfahren wir mehr über die Geschichte des hiesigen Käses und fahren nicht weiter ohne den Västerbottonsost zu probieren. Anschließend erwartet uns die Fahrt auf dem sagenumwobenen Silvervägen, zu deutsch Silberweg. Die touristische Route folgt den Spuren des Silbers zwischen Bottnischem Meerbusen und Nordmeer – vorbei an wilden Flüssen, großen und kleinen Seen, durch samisches Kulturland, beeindruckende Landschaften. Willkommen in Schwedisch Lappland! Immer nördlicher lassen wir uns treiben, eine gute Chance heute auf Rentiere zu treffen! Die Bevölkerungsdichte beträgt nur 0,2 Einwohner pro Quadratkilometer, es gibt hier also ausreichend Platz für uns beim Motorradfahren. Am späteren Nachmittag sind wir eingeladen, den arktischen Alltag etwas näher kennen zu lernen: die Lebensart der Huskys – nahe an und mit großem Respekt für die Natur. Alles Wissenswertes über Huskys, den Schlittenhundesport und das Leben bei extrem starken Minustemperaturen wollen wir wissen! Und wer weiß, vielleicht bekommen wir hier auch noch ein Stück von dem selbstgebackenen schwedischen Kuchen? Einfach köstlich! Unser Tagesendpunkt am frühen Abend liegt am See Hornavan bei Arjeplog! Ein Idyll jetzt hier oben im Norden, im Winter durch den hohen Berg Galtis ein Terrain für Skifahrer!
Tag 7 (21.06.2022) ► Arjeplog – Polarkreis – Hemavan
Heute steht „Lappland erleben“ ganz oben auf unserer Agenda! Schweden und Norwegen bieten Sehenswürdigkeiten, die in Europa und der Welt einzigartig sind. Wir machen uns auf den Weg, zum letzten Mal in nordwestlicher Richtung. Der erste wichtige Stopp: natürlich die Überquerung des Polarkreises. Ein Schild weist auf die Überquerung hin, eigentlich ganz unscheinbar, doch für uns heute ein besonderes Gefühl! Wir klettern langsam mit unseren Bikes immer höher und erreichen Norwegen und somit den Saltfjellet Nationalpark. Eine herrliche Hochebene erwartet uns! Der höchste Berg ist hier der 1.751 Meter hohe Ørfjellet! Die Kompassnadel dreht sich nun auf Süd und wir erleben wieder die Überquerung des Polarkreises, nur eben norwegisch. Über 100 Kilometer ist unser sehr schöner fahrerischer Anteil auf norwegischen Boden bevor wir über die Ortschaft Skonseng langsam wieder in Schweden eintauchen! Der Grenzübergang liegt am aufgestauten See Överuman, immerhin auf einer Höhe von guten 500 Metern. Die Region ist fahrerisch perfekt. Gut zu fahrende Asphaltbänder, hier kann es im Winter bis zu minus 40°C und im Hochsommer bis zu 30°C plus sein. Das Gebiet Sami, die letzte einsame Wildnis, zieht uns mit unseren Motorrädern komplett in ihren Bann. Die Zielflagge erreichen wir im Skigebiet Hemavan! Auch hier wird im Winter bis zu einer Höhe von 1000 Metern ordentlich Wintersport betrieben!
Tag 8 (22.06.2022) ► Hemavan – Östersund
Nach einem ausgiebigen Frühstück starten wir nach Tärnaby, einem der größten Wintersportorte Schwedens! Die Route auf der wir fahren nennt sich Bla Vägen, „Blauer Weg“. Eine internationale Straße hier in Nordeuropa, die in west-östlicher Richtung von Norwegen über Schweden und Finnland nach Russland führt. Ok, so weit wollen wir nun doch nicht und wir biegen nach dem kleinen See mit 170 Quadratkilometern im gleichnamigen Ort rechts ab. Vilhelmina ist die nächste größere Siedlung, am Fluss Ängermanälven gelegen. Was für ein Paradies für Angler, Wasser ohne Ende! Wir machen uns das zu Nutze und pausieren an einem gemütlichen Ort wo übergroße Angeln über das Wasser gehalten werden! Durch das südliche Schwedisch Lappland routen wir weiter, kommen sehr gut voran und erreichen Dorotea – benannt nach der schwedischen Königin Friederike Dorothea Wilhelmine von Baden. Etwas weiter südlich, am See Storsjöen, touren wir in Folge noch nach Östersund. Im See soll hier übrigens ein Ungeheuer leben – das Storsjödjuret. Wir beziehen unser Hotel und schließen den tollen Tag mit einem Abendessen gemütlich ab. Noch ein Spaziergang in die Fußgängerzone oder runter zum See?
Tag 9 (23.06.2022) ► Östersund – Idre
Heute morgen beschäftigt uns der Storsjön, der fünftgrößte See mit einer Fläche von 456 Quadratkilometern. Keine Sorge, den Umfang abzufahren ist heute jedenfalls nicht unsere Pflicht, da uns eine Brücke dabei behilflich ist eine kürzere, aber auch schönere Route zu nehmen. Ab Svenstavik nehmen wir die E45 nach Åsarna. Das sind ca. 20 km, danach tauchen wir schon wieder nach rechts ab. Der Sånfjällets Nationalpark erwartet uns. Hier ist die Heimat der Bären. Der Park ist heute das am dichtesten mit Bären besiedelte Gebiet im Land. Aber nicht nur diese, auch Elche leben hier vermehrt. Natürlich wäre der Wunsch da diese bei unserer Fahrt durch dieses Gebiet einmal zu sehen, das eine oder andere Foto zu machen, aber das ist wirklich Glückssache und ehrlich gesagt: direkt vor dem Motorrad möchten wir einen Elch auch nicht haben! Wir genießen da lieber die Tour! Fast überall im Tal Härjedalen ist die charakteristische Silhouette des Berges Sonfjället zu sehen. Leicht auf und nieder mit geschwungen Kurvenverläufen könnte man hier die Fahrt in die uns schon bekannte Provinz Dalarna bezeichnen. Es folgt noch ein kleiner Einblick in die Renntierfarm Renbieten, auch das gehört auf einer Schwedenreise einfach dazu! Unser heutiger Zielpunkt hat wieder einmal etwas mit Wintersport zu tun. Idre und der gleichnamige Fjäll ist ein sehr großes Skigebiet in Schweden. Weit über die Grenzen Schwedens hinaus hat es den Ruf das schneesicherste Skigebiet Europas zu sein. Die Skisaison dauert in der Regel von November bis Mitte April.
Tag 10 (24.06.2022) ► Idre – Arvika
Heute wird mit Sicherheit ein ganz besonderer Tag! Wir starten nach dem Frühstück entlang der norwegischen Grenze aber grundsätzlich auf schwedischem Boden! Der Weg Richtung Süden, über Malung und Stöllet, führt uns an den Fluß Klarälven. Paddeln und auch Floßfahrten wie Huckleberry Finn werden hierdrauf angeboten. Wir folgen diesem lieber auf unseren Zweirädern. Am Nachmittag erreichen wir Arvika, das Zentrum Westwärmlands. Die Region gilt als eine der wasserreichsten Regionen in Schweden. Unser Hotel bezogen, aus der Motorradkombi entwichen, machen wir uns zu einem besonderen Ereignis auf: Mittsommernacht! Schon am Nachmittag beginnt hier im Freilichtmuseum Sagudden die traditionelle Mittsommerfeier. Der typischste Feiertag der Schweden ist nun mal Mittsommer, an dem der längste Tag des Jahres gefeiert wird: ein Fest für Groß und Klein und für viele Schweden noch wichtiger als Weihnachten. Unbedingt dazu gehören Blumenkränze im Haar, ein Mittsommer-Baum und fröhliche Lieder. Natürlich wird auch der eine oder andere Schnaps getrunken und dazu eingelegter Hering gegessen. Nach dem Essen wird häufig zu Akkordeon und Fidel getanzt und die Nacht hindurch gefeiert. Einer alten Tradition gemäß sammeln in dieser Nacht die unverheirateten Mädchen sieben verschiedene Blumen, die sie unter ihr Kopfkissen legen. In der Nacht sollen sie dann von ihrem zukünftigen Ehemann träumen. Wir genießen diese Feierlichkeit ganz nach Lust und Laune! Immerhin ist es für uns auch die letzte Nacht auf Schwedens Boden!
Tag 11 (25.06.2022) ► Arvika – Göteborg
Morgens starten wir zur letzten Etappe! Wälder und zahlreiche kleine Seen begleiten uns noch einmal auf dem Weg an das Ufer des Vänernsee. In dieser Region merkt man zeitweise deutlich wie verliebt die Schweden in amerikanische Autos sind. So wird zum Beispiel das jährliche Power Big Meet US-Car Treffen in Lidköping ein riesengroßes Mekka für bis zu 20.000 Liebhabern. Entlang der drittgrößten Insel Schwedens Orust cruisen wir gemütlich in die Hafenstadt Göteborg ein. Unser Schiff zur Fährpassage nach Kiel erwartet uns. Check-In und die Motorräder gesichert, heißt es am frühen Abend „Leinen los“! Auf dem Sonnendeck genießen wir noch ein letztes Mal einen schönen Ausblick auf die Stadt. Auf Wiedersehen Schweden!
Tag 12 (26.06.2022) ► Fähre – Kiel
Nach unserem Frühstück an Bord werden die Ankunft und Ausschiffung um 10.00 Uhr sein. Wir treten nun, jeder auf eigene Faust, die letzte Etappe unserer Heimreise mit vielen neuen Eindrücken an.
(Änderungen der Routen / Programm / Hotel vorbehalten)