Tapas, guter Wein und Eichellikör …Olá, Motorradgenuss auf allen Ebenen!
Kreuz und Quer am Atlantik über die Jakobswege!
Warum sollen Motorradfahrer von dem großartigen Ereignis Santiago de Compostella zu erreichen ausgeschlossen werden? Zugegeben, eine Pilgerfahrt ist diese Reise nicht und gemäß Auskunft des Pilgerbüros werden auch nur Pilger zu Fuß, auf dem Fahrrad oder auf dem Rücken eines Pferdes anerkannt.
Aber nicht so schlimm, wir genießen die vielen Abschnitte der Camino del Norte und des Camino Francés, als wahres Motorradeldorado.
Es ist sowieso viel besser zwischen den beiden Pilgerwegen zu pendeln, als nur stumpf diese Abzufahren.
Wir reisen entlang der schroffen Atlantikküste, über kurvige Gebirkspässe und sehen dabei wunderbar tiefe Schluchten und einmalig liebliche Landschaften.
Der Start und Endpunkt dieser traumhaften Reise mit den Motorrädern ist bei Freiburg. Die ersten Kilometer führen uns in die Region Auvergne-Rhône-Alpes über Clermont-Ferrand nach Cahors.
Das französische Frühstück ist ein guter Start in den neuen Tag. Der Regionale Naturpark Volcans d’Auvergne bringt unsere Motorräder zum Wedeln! Das Massiv der Monts Dore, eine Bergkette vulkanischen Ursprungs, ist bei einheimischen Motorradfahrern und auch im Winter bei Skifahrern sehr gut bekannt. Nicht weit entfernt liegt der Naturpark Causses du Quercy. Dieser Park bietet zum Nachmittag noch einmal eine besondere Beachtung für uns Motorradfahrer. Die schroffen Kalkplateaus und viele Strassen durch urige Dörfer lassen hier viele Franzosen Urlaub machen und bringen uns zum Tagesabschluss den passenden Fahrspaß.
Durch die Pyrenäen über die Marienwallfahrtsstätten in Lourdes bis nach Pamplona – Motorradgenuss und Kultur im Einklang
Die Dörfer und Weiler in der Region unterhalb von Cohors sind hier sehr eng mit der Landschaft des ansässigen Parkes verbunden und bieten dem motorisierten Zweiradfreund zum Touren den nötigen Charakter. Auf Kurs, häufig in Richtung Süd-West erreichen wir die Ausläufer der Pyrenäen und am Nachmittag die Stadt Lourdes. Diese ist auf der ganzen Welt für ihre katholischen Marienwallfahrtsstätten, dem sogenannten „Heiligen Bezirk“, bekannt. Jahr für Jahr strömen Millionen Besucher zur Grotte von Massabielle, wo 1858 der Legende nach die Jungfrau Maria einem jungen Mädchen aus dem Ort erschienen sein soll. Pilger können das Wasser, das aus einer Quelle in der Grotte sprudelt, entweder trinken oder darin baden. Die Pilgerstätte ist fußläufig vom Hotel entfernt. Warum also nicht noch ein kleiner Spaziergang mit einem ortskundigen Stadtführer?
Am nächsten Tag geht es weiter in Richtung Oloron-Sainte-Marie, im südfranzösische Département Pyrénées-Atlantiques. Wenn das Wetter es zulässt steigen wir langsam in unterschiedlichen Kurvenradien immer höher. Hier in den westlichen Pyrenäen ist der 1573 m hohe Port de Larrau eine Möglichkeit, den Pyrenäen-Hauptkamm zu überqueren. Der Pass verbindet den namensgebenden Ort Larrau im französischen Baskenland mit Ochagavia in der spanischen Region Navarra. Beide Ausgangspunkte liegen im absoluten Niemandsland, weswegen hier zu keinem Zeitpunkt mit viel Verkehr zu rechnen ist. Die letzten Tageskilometer bringen uns in die spanische Stadt Pamplona. Die Stadt ist bekannt für die im Juli stattfindenden Stierläufe. Während dieses berühmten mehrtägigen Festes werden Stiere von wagemutigen Läufern durch die Straßen getrieben. Pamplona ist auch eine der Hauptstationen am mittelalterlichen Jakobsweg und beherbergt viele Kirchen, darunter die San-Nicolás-Kirche, die auch als Festungsanlage konzipiert wurde. Im Zentrum liegt die Plaza del Castillo zwischen der Stierkampfarena Plaza de Toros und dem Rathaus Casa Consistorial. Umgeben wird der Platz von einem überschaubaren Gewirr von Gassen und kleinen Straßen. Unser heutiges Hotel ist zentral gelegen und ermöglicht uns einen Stadtrundgang mit einem deutschsprachigen Stadtführer.
Weiter in Richtung Atlantik und mitten durch verschiedene Nationalparks – Ein Traum wird wahr! Der Nationalpark Picos de Europa erwartet uns
Wir starten unterhalb von Bilbao vorbei direkt in den Gorbeia Nationalpark. Der 1.482 Meter hohe Gipfel des Berges Gorbeia markiert die Grenze zwischen den Provinzen Biskaya und Alava und ist von weitem schon zu Sehen. Die Küste und somit den Atlantik erreichen wir bei Santander. Einer der Jakobswege, der Camino del Norte führt hier entlang. Dieser Pilgerweg wird auch gerne Jakobsweg „Küstenweg“ genannt. Hier an der spanischen Nordküste lassen wir die Seele baumeln und nehmen uns Zeit für den hier errichtete Leuchtturm und andere schöne Aussichtspunkte. Da macht es gar nichts heute nicht ganz so früh im Hotel zu sein, das Abendessen wird hier in Spanien sowieso nicht so früh wie in Deutschland serviert.
Gestern sahen wir schon was uns heute erwartet. Hier von der kantabrischen Küste nur etwa 20 Kilometer entfernt erheben sich die Berge des zweitgrößten Nationalparks Spaniens. Der Nationalpark Picos de Europa gibt uns mit den ersten Kilometern Asphalt kurz Zeit uns an das Kommende zu gewöhnen, bevor wir in dessen Bergwelt entlang des 2600 Meter hohen Torre de Cerredo fahren. Er ist hier der höchste Berg des gesamten Kantabrischen Gebirges und zaubert uns mit Sicherheit ein Lächeln in die Mundwinkel. Schroffe Felsen, eingebettet in extrem flüssige Kurvenkombinationen, führen uns nach Riaño. Die Kulissen hier in dieser Region zählen zu den schönsten Nordspaniens. Am Nachmittag tauchen wir in die Gegend um La Robla ein, einst eine wichtige Bergbauregion und überqueren dabei die längste Schmalspur-Eisenbahn Europas, die Ferrocarril de La Robla. Am Nachmittag erreichen wir unser Tagesziel, die kleine Stadt Ponferrada.
Los geht`s Santiago de Compostela – unser westlichster Punkt erwartet uns! Wow, wir sind tatsächlich mit den Motorrädern hier! Wer kann das schon von sich sagen?
9. Nordmazedonien, das Land über das kaum jemand etwas weiß – Wenn wir ehrlich sind, haben wir doch kaum eine Vorstellung, was uns in Nordmazedonien überhaupt erwarten würde. Es ist ein Land, bei welchem den meisten von uns wenige Attribute einfallen, die man mit dem Land verbindet. Der Binnenstaat im Zentrum der Balkanhalbinsel wird geprägt von Gebirgsketten und Hügellandschaften, wie dem stark zerklüfteten Korab-Gebirge oder dem daran angrenzende Sar Planina, in dem traditionell Kuh- und Schafherden weiden. Auch glasklare Seen liegen eingebettet in hohe Berge und werden teilweise von spektakulären, steilen Felswänden umrahmt. Gastfreundliche Bewohner laden oft ein, um die Reisenden mit einem Glas Wein und einer Schüssel Tachve Gravche, der typischen mazedonischen Bohnensuppe, zu verwöhnen. Wir jedenfalls lassen uns wedelnd in Richtung Skopje führen und genießen die Eindrücke dieser Region.
Natürlich lassen wir am nächsten Tag unsere Motorräder stehen um das einmalige Santiago de Compostela zu erkunden. Nach dem Frühstück erwartet uns die Pilgerstadt wie auf einem Silberteller präsentiert. Natürlich ist jedem freigestellt ob er auf eigene Faust oder mit unserem deutschsprachigen Reiseleiter die Stadt erkunden möchte. Dieser jedenfalls führt uns durch die Sehenswürdigkeiten dieser Stadt und erklärt uns deren bewegte Geschichte. Denn seit Jahrhunderten bewandern Tausende von Pilgern Jahr um Jahr den Jakobsweg und somit diese Stadt, um sich einen Traum zu erfüllen: die Hauptstadt Galiciens zu erreichen um ihre legendäre Kathedrale zu betreten. Denn der Überlieferung nach sind hier die Überreste des Apostels Jakobus begraben, die im 9. Jh. wiederentdeckt wurden. Santiago de Compostela ist eine äußerst lebendige Stadt, die Pilgern und anderen Reisenden noch viele weitere Anziehungspunkte zu bieten hat wie z. B. eine von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärte Altstadt. Den Nachmittag verbringen wir in Santiago, oder doch noch eine Tour auf dem Motorrad? Wir könnten das Cabo Finisterre empfehlen. Auf jeden Fall…wie es jedem gefällt!
Wenn es am Schönsten ist … müssen auch wir langsam wieder die Rückreise antreten.
Aber auch diese ist gepaart mit vielen Kurven, Kehren und Highlights! Motorradgenuss bis zum Schluss!
Wenn wir uns wieder auf die „Rükreise“ von unserem westlichsten Punkt begeben, haben wir natürlich noch einige Highlights im Gepäck.
Die Etappen zu den Übernachtungsstätten Burgos, Zaragoza, La Seu D Urgell in den Pyrenäen und letztlich Carcassonne lassen das Motorradfahren nicht langweilig werden!
In Saragossa erwartet uns eine Stadtführung mit einem lokalen Guide, bevor wir in einem Restaurant in der Altstadt den Abend ausklingen lassen.
Und selbstverständlich nehmen wir Kurs auf die Pyrenäen Spaniens. Der Gebirgszug der Serra del Montsec empfängt uns mit einem genialen geschwungenen Asphaltband. Die höchste Erhebung ist hier immerhin der Sant Alís mit über 1.600 Metern.
Wenn wir schon mal in der Nähe sind …! Andorra, der kleine Staat in den Pyrenäen ist nur unweit entfernt. Die Motorräder gestartet, reisen wir in das unabhängige Fürstentum ein. Die Ortschaften Andorra la Velle und Encamp führen uns zum Höhepunkt des Vormittags, dem Coll d’Envalira, dem höchsten Straßen-Gebirgspass der Pyrenäen. Gute 2400 Meter über dem Meeresspiegel schraubt sich die Straße hoch und folglich wieder hinab. Wie gut das viele Autofahrer den Tunnel durch den Berg benutzen, bleibt für uns doch mehr Platz auf dieser Bergstrasse. Der eigentliche Ort Pas de la Casa führt uns an die Grenze zu Frankreich. Abwärts schrauben wir uns hinunter nach Ax-les-Thermes. Der bekannte Thermalbad-Ort bietet uns einen schönen Pausenstopp förmlich an. Über Quillan verlassen wir die letzten Höhenzüge der Pyrenäen, um zum nächsten Höhepunkt zu kommen, die Stadt Carcassonne. Die hier beeindruckende Altstadt – La Cité – mit der doppelten Stadtmauer ist das Wahrzeichen der Stadt und gehört seit 1997 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Unser Hotel liegt für einen Spaziergang extrem günstig gelegen.
Über Lyon dreht sich der Kompass langsam folglich auf Heimatkurs.
Lassen Sie sich einfangen vom wilden Charme dieser Regionen Frankreichs und Spaniensund von den liebenswürdigen Bewohnern. Sie werden es nicht bereuen!